H-alpha mit dem 500 mm Spiegeltele

Mein erstes Ziel war der Pferdekopfnebel (IC 434) bei zeta Ori bevor der vom Abendhimmel verschwindet.

Die ASI 294 MC Pro wurde wie vorher bei 400 gain und -10°C Sensortemperatur betrieben. Das Samyang Spiegeltele hat eine feste Blende von 6,3.
Am 20. März 2020 von 20:48 - 21:49 gelang eine Serie von 360 x 10 sec, aber nicht ohne Schwierigkeiten. Zuerst schien das Netzteil der Nachführung
defekt zu sein, da war aber nur der Gerätestecker locker. Dann wurde der vorher ausgewählte zweite Referenzstern in der Auswahl nicht angezeigt,
obwohl der Eintrag "Adv. Filter" auf OFF gesetzt war. Schließlich fand ich unter den angebotenen Sternen einen der sichtbar war. Das war dann Aldebaran
als zweiter Stern (der erste war Prokyon). Hier ein Ausschnitt vom Summenbild (nur der rote Farbkanal):


Pferdekopfnebel 360 x 10 sec (1 Stunde) am 20.03.2020 von 20:48 - 21:49 MEZ, Originalgröße von Superpixelmodus, roter Farbkanal

Um 21:18 MEZ stand der Nebel 21 Grad hoch über dem SW-Horizont (also über der Stadt Elmshorn). Die Lufttemperatur betrug +4°C, die relative
Luftfeuchtigkeit lag bei 70%. Die fehlende Farbreinheit meines Samyang Spiegelteles spielt hier keine Rolle, der Fokus ist gut getroffen. Allerdings
ist das Bild deutlich verrauscht - eine größere Belichtungssumme wäre gut.

Der nächste Abend war wieder sternklar und ohne Mond. Nun war ich neugierig, wie der Rosettennebel mit dem Spiegeltele in H-alpha aussieht. Diesmal
wollte ich 720 x 10 sec (2 Stunden) aufnehmen. Nach einer Stunde habe ich das zuletzt aufgenommene Einzelbild kontrolliert. Dabei fiel mir auf, dass die
zur Fokussierung benutzte Hartmannmaske noch auf der Taukappe des Spiegeltele war. Ohne die Maske war der Rosettennebel schon in den Einzelbildern
sichtbar. Deswegen habe ich die neue Bildserie auf 360 x 10 sec verkürzt. Dieses Summenbild sieht so aus:


Der Rosettennebel am 21.03.2020 von 21:54 - 22:55 MEZ, debayert im Superpixelmodus, verkleinert auf 70%

Um 22:24 MEZ stand der Nebel 25 Grad hoch über dem WSW-Horizont (in dieser Richtung befinden sich nur noch wenige Häuser). Die Lufttemperatur betrug +1°C,
die relative Luftfeuchtigkeit lag bei 65%.

Meine älteren Bilder vom Rosettennebel sind hier. Die volle Pracht des Nebels beginnt erst bei längeren Brennweiten sichtbar zu werden.