Geostationäre Satelliten
Hot Bird-Flare vom 6./7. Oktober 2004
02./03. Oktober 2004: Ein Flare vom Hot Bird-Cluster
Zu dieser Jahreszeit nähert sich die Sonnendeklination der Deklination der geostationären Satelliten (ca. -7,5 Grad für Hamburg). Dadurch kommt es häufiger als sonst zu spiegelnden Reflexionen an den Satelliten. Besonders hell werden sie kurz vor dem Eintritt in den Erdschatten (und kurz nach dem Austritt), da sie dann der Sonne fast gegenüber stehen und fast voll beleuchtet sind.
Ein lohnendes Ziel für die Beobachtung von Geosat-Flares ist z.B. der Hot Bird-Cluster auf 13 Grad östlicher Länge. Dort sind fünf HotBird-Satelliten stationiert, von denen ich schon öfters Flares beobachtet habe.
In der Nacht vom 2. zum 3. Oktober 2004 konnte ich mit der Canon EOS 300D einen Flare im Hot Bird-Cluster in der Zeit von 00:12 bis 00:28 MESZ aufzeichnen (Schatteneintritt war gegen 00:27 MESZ).
Die Bilder gelangen mit einer relativ geringen Brennweite f = 50 mm, f/1.8, ISO 400. Mit dem Remote Capture Programm wurde jede Minute ein Bild ausgelöst, 30 Sekunden belichtet und zum Computer übertragen (Auflösung 3072 x 2048 Pixel).
Die Animation zeigt einen Ausschnitt von 200 x 200 Pixel, der hier auf 400 x 400 Pixel vergrößert ist (Kantenlänge des Bildes etwa 100 Bogenminuten).
Der Stern, der in der zweiten Hälfte der Animation genau durch den Flare wandert, ist mag 7 hell. Der Flare erreicht etwa mag 5.
Diese Flares sind mit einem Feldstecher leicht zu beobachten und unter günstigen Bedingungen auch mit blossem Auge sichtbar.
Die Himmelsgegend, in der der Flare zu sehen
war, lag nahe der Grenze der Sternbilder Walfisch, Wassermann und
Fische:
Maximum des Flares um 00:24 MESZ.
Im vorigen Jahr war der HotBird Cluster in der
Nacht 13./14. Oktober 2003 mit bloßem Auge zu sehen:
Summenbild von 20 Bildern mit der Mintron
12V1C-EX jeweils 0,64 Sekunden integriert
14. Oktober 2003 01:27:16 - 01:27:29 MESZ (nach
Schattenaustritt).
f = 12 mm, f/1.4, Gesichtsfeld etwa 30 x 22 Grad.
Im Feldstecher 10 x 50 erschien der Cluster wie ein heller
Doppelstern, zwei der fünf Haufenmitglieder
waren besonders hell. Dadurch ereichte der Cluster etwa mag 3-4.