Weißabgleich bei der Canon EOS 300 D
Canon empfiehlt den Weißabgleich bei der Astrofotografie auf Tageslicht (Sonne) zu setzen, wenn der Himmel nicht durch irdische Lichtquellen verschmutzt ist. Bei starker Lichtverschmutzung soll der Weißabgleich auf "fluorescent" (Weiße Leuchtstoffröhre) gesetzt werden. Um für das fertige Bild den besten Weißabgleich zu finden, müssen die Bilder im RAW-Modus aufgenommen werden. Nur dann kann der Weißabgleich nachträglich angepasst werden. Canon bietet dazu ein komfortables Programm: Canon Digital Photo Professional. Dieses Programm bietet vier verschiedene Möglichkeiten für den Weißabgleich:
Hier ein Beispiel für den Weißabgleich mit
verschiedenen Farbtemperaturen
aufgenommen am 23. Mai 2005 um 23:34 MESZ in Richtung
Nordhorizont (Sonnenhöhe -12,2 Grad)
f = 16 mm, Blende 2,8, ISO 400, 10 Sekunden, RAW
wolkenlos, Vollmond tief in SSO, Teile der Sternbilder Perseus
und Cassiopeia sind im Bildausschnitt zu sehen.
Von links nach rechts Weißabgleich auf 3000, 4000, 6000 und 8000
K
Der Weißabgleich auf eine höhere Farbtemperatur verringert den
Blauanteil im Bild.
Hier Beispiele für verschiedene andere
Einstellungen für das gleiche Bild:
Der erste Streifen ganz links hat den Weißabgleich auf
Leuchtstofflampe, der zweite Streifen von links auf Tageslicht,
der dritte auf eine weiße Wand (unten im Bild), der vierte auf
automatisch (AWB).
Zum Vergleich hier ein Bild vom 28./29. Mai
2005 um 01:34 MESZ (Sonnenhöhe -14,6 Grad)
f = 16 mm, Blende 2,8, ISO 800, 30 Sekunden, RAW
kein Mond, kurz nach lokaler Mitternacht, der hellste Stern ist
Capella (dicht am Baum).
Die weiße Wand ist durch die Beleuchtung mit einer Glühlampe im
Garten für den Weißabgleich ungeeignet. Im letzten Bild habe
ich deshalb mal den Weißabgleich auf einen sonnenähnlichen
Stern (iota Persei, Spektraltyp G0) probiert.
Hauptquelle der Lichtverschmutzung ist neben den Lampen in der
unmittelbaren Umgebung die Einfahrt zur Wurstfabrik
Dölling/Hareico, die in etwa 440 m Entfernung etwas links von
der Bildmitte liegt.