Blendenwahl bei H-alpha 7 nm
Der Baader H-alpha Narrowband 7nm CCD-Filter wird beschrieben als "for fast optical systems / f10 to f2.8". Es gibt von Baader auch einen H-alpha für "sehr schnellen Optiken von f/1,8 bis f/3,5" (ohne Angabe der Halbwertsbreite). Dieser Filter ist deutlich teurer.
Bei kleineren Blendenzahlen fallen Lichtstrahlen mit größeren Einfallswinkeln auf den Filter. Ohne besondere Vorkehrungen bei der Herstellung der Filter kann sich das Durchlaßfenster dadurch soweit verschieben, dass die H-alphalinie bei den größeren Einfallswinkeln nicht mehr durchgelassen wird.
Ich habe den 7 nm Filter (f10 to f2.8) und wollte wissen, wie groß der Qualitätsverlust ist wenn nicht Blende 2,8, sondern Blende 2,0 oder 1,4 benutzt wird. Dazu habe ich mit dem Samyang f = 85 mm Objektive, diesem Filter und der ASI 174 MCC den Kaliforniennebel 60 x 3 Sekunden mit Blende 1,4 und 2 x 60 x 3 Sekunden mit Blende 2,0 und 4 x 60 x 3 Sekunden mit Blende 2,8 am 1. April 2019 fotografiert. Von den Einzelbildern wurde das passende Dark subtrahiert und dann wurden die Bilder in DSS im Superpixelmodus gestackt und der rote Farbkanal extrahiert. Die Ergebnisse sehen so aus:
3 Minuten belichtet mit Blende 1,4
6 Minuten belichtet mit Blende 2,0
12 Minuten belichtet mit Blende 2,8
Der klare Gewinner ist das Bild mit Blende 2,8. Bei Blende 2,0 wird der Himmelshintergrund uneinheitlich hell. Das verschwindet bei Blende 1,4 fast vollständig bis auf einen dunklen Rand unten links, der aber in den Bildern von Blende 2,8 hell ist. Der zentrale Teil des Bildes mit Blende 1,4 ist durchaus brauchbar.
Für kleine Nebel in der Bildmitte kann der 7 nm Filter auch bei Blende 1,4 verwendet werden. Beim Abblenden auf Blende 2,8 ergeben sich insgesamt bessere Bilder, die dann längere Belichtungszeiten erfordern.