Komet C/2019 Y4 (ATLAS)
Am Abend des 8.
Mai habe ich den Kometen mit dem Samyang f = 500 mm (Blende 6,3)
Spiegeltele fotografiert mit einer Serie von 360 x 10 sec
von 23:12 - 00:12 MESZ. Am Anfang der Bildserie stand die Sonne
erst 13,9° und am Ende 17,4° unter dem Horizont. Um 23:42 MESZ
stand der
Komet 26,5° hoch über dem NNW-Horizont, der Vollmond stand 6°
hoch im Südosten. Der Himmel war also nicht ganz dunkel. Die
Lufttemperatur
betrug +8°C, die relative Luftfeuchtigkeit lag bei 80%.
Ausschnitt 27' x 27' vom Summenbild verkleinert auf 70%, rechts
verstärkt mit dem Contourfilter von Picture Window Pro
Der Komet bewegte sich mit 2,2'/Std, von den Fragmenten ist
nichts zu erkennen. Seine Helligkeit wurde in dieser Nacht auf 9
mag geschätzt.
Der Farbfehler des
Spiegeltele machte sich kaum bemerkbar. Rot und Grün sind gut
fokussiert, der blaue Farbkanal ist unscharf. Die Luftunruhe
am Fenster war gering, ich konnte gut mit der Hartmannmaske
fokussieren. Aber in Originalgröße sind die Unterschiede
zwischen den
Farbkanälen schon deutlich:
Von links nach rechts Rot, Grün, Blau. Rot hat den Fokus
getroffen, Grün ist akzeptabel, Blau ist unscharf. Allerdings
ist der blaue Fokus am Anfang
der Sternspuren (unten) noch akzeptabel, dann nimmt die
Unschärfe aber nach oben (später) stark zu.
Summenbilder der ersten (links) und der letzten (rechts) 10
Einelbilder, blauer Farbkanal in Originalgröße
19.04.2020
Der dritte,
relativ helle Komet am Abendhimmel sollte C/2019 Y4 sein. Aber er
zerbrach schon lange bevor er sein Perihel erreichte. Was von
den Fragmenten mit meiner Ausrüstung noch zu sehen war habe ich
am 19. April aufgenommen. Von 22:35 - 23:35 MESZ habe ich mit dem
Samyang 135 mm bei Offenblende (f/2.0) und der ASI 294 MC Pro bei
400 gain und einer Sensortemperatur von -10°C eine Serie von 180
x 20 sec
gemacht.
Summenbild 171 x 20 sec, Ausschnitt 1,25° x 1,25° in
Originalgröße
Um 23:05 MESZ
stand der Komet 49 Grad hoch im Nordwesten. Seine Helligkeit lag
bei 9 mag. Die Lufttemperatur betrug +6°C, die relative
Luftfeuchtigkeit lag bei 60%. Neun Bilder wurden aussortiert, da
sie Satellitenspuren zeigten. Durch die lange Belichtungszeit
tritt der Sternhintergrund
deutlich hervor und stört das Bild des Kometen. Rechts der
Versuch, mit dem Contourfilter von Picture Window Pro den Kometen
besser darzustellen.
Die einzelnen Fragmente sind aber auch dort nicht zu erkennen.