53 Satelliten
Am 29. April 2022
um 23:27 MESZ wurden von Cap Canaveral aus 53 Satelliten der
Starlink-Serie Group 4-16 in eine niedrige Umlaufbahn (etwa 300
km Höhe) gestartet.
Die 53 Satelliten blieben in den nächsten Tagen dicht
beieinander und sollten am 2. Mai um 22:50 MESZ innerhalb von
weniger als einer Minute ihre größte Höhe (31 Grad)
über meinem Horizont in Elmshorn erreichen bei einem Azimut von
206 Grad (SSW).
Der Himmel war um
22:50 MESZ noch recht hell (Sonnenhöhe -13,8 Grad), aber die
Satelliten sollten eine Helligkeit von 3,5 mag erreichen und
damit gut sichtbar sein.
Installiert war auf meiner AZ-GTi das Samyang 135 mm mit einem
Gesichtsfeld von 8,3 x 5,5 Grad, das sollte ausreichen, um die
Satelltengruppe abzubilden.
Der Ort am Himmel
(Az/h = 206/31 Grad) entsprach um 22:50 den Koordinaten RA/Dekl =
10:42/-2,2. Ich mußte also nur rechtzeitig ein star alignment
machen und zur
angegebenen Position schwenken, um die Satelliten einzufangen.
Die würden dann um 22:50 im Bild erscheinen (und taten das
auch):
Einzelbild von 22:50:21 MESZ, 0,5 sec belichtet bei 400 gain und
-10°C Sensortemperatur, binned 3 in Originalgröße
Erstaunlicherweise sind trotz des hellen Himmels (18,35 mag/arcsec2) und der kurzen Belichtungszeit Sterne von 12.2 mag (mit SNR = 3) klar zu erkennen.
Die ganze Serie des Durchgangs der 53 Satelliten dauerte knapp eine Minute, ist also etwa 120 Bilder lang. Die Idee war, daraus ein Video zu machen.
Im ersten Anlauf
dazu habe ich die Rohbilder durch ein Flat dividiert,
anschließend debayert und dann den Himmelshintergrund
neutralisiert mit Hilfe der
Bildstatistik eines ganzen Einzelbildes. Die Mittelwerte der drei
Farben waren R/G/B = 241,9/345,5/181,9. Daraus ergaben sich als
Korrekturfaktoren
R/G/B = 1,43/1,00/1,90. Die Umwandlung in JPGs habe ich dann mit
XnView gemacht. Allerdings erschienen die Biloder dort zu dunkel.
Das konnte ich
mit der Option "automatischer Kontrast" beheben. Das
bewirkte aber eine etwas wechselnde Himmelshelligkeit von Bild zu
Bild und eine Verstärkung des
Bildrauschens.
Den zweiten Anlauf
habe ich gemacht als mir wieder einfiel, dass Fitswork selbst die
Umwandlung in JPGs macht, wenn man als Ausgabedatei .jpg
einträgt.
Aber die so erzeugten JPGs waren fast komplett weiß. Offenbar
waren sie falsch skaliert. Durch Probieren habe ich
herausgefunden, dass durch Multiplikation
der Bildwerte mit 0,19 Bilder erzeugt werden, die dem Einzelbild
oben ähneln.
Ohne Probieren
geht es auch. Dazu speichert man das Histogramm eines Fits-Bildes
(nach der Farbanpassung mit Klick der rechten Maustaste auf das
Histogramm). Zur Umwandlung FTS->JPG werden im Batch-Dialog im
ersten Schritt die zu konvertierenden Dateien ausgesucht und als
Zieldatei .jpg
angegeben. Im zweiten Batch-Dialog wählt man "Spezielle
Filter/Histgramm Funktion":
Hier wird oben der Name des gespeicherten Histogramms angegeben
und unten die Skalierung (256 für JPG)
Mit einer Auswahl von 51 fortlaufenden JPGs habe ich dieses Video erzeugt.