SA200-Spektren mit Bildfelddrehung

Am 04.04.2023 habe ich ein Spektrum von gamma Gem aufgenommen mit einer Bildserie von 60 x 5 Sekunden. Das Summenbild habe ich wie gewohnt mit zwei Referenzsternen in Fitswork gemacht, um die Bildfeldrotation (die mit meiner alt/az-Montierung erzeugt wird) auszugleichen. Erst später fiel mir auf, dass das keine gute Idee war. Das SA200-Gitter ist ja fest mit dem Sensor verschraubt und wenn ein Stern auf der gleichen Stelle des Sensors bleibt, dann bleibt auch sein Spektrum an der gleichen Stelle neben dem Stern - egal ob sich das Bildfeld dreht oder nicht. Die Korrektur der Bildfelddrehung macht in diesem Fall (Stern bleibt auf der Stelle) das Spektrum nicht besser sondern schlechter.


Oben das Summenbild 60 x 5 sec mit Ausgleich der Bildfeldrotation, unten die Summe von Bild1-10 und 51-60 ohne Ausgleich
Beide Bilder sind zweifach vergößerte Ausschnitte der Summenbilder, das untere Spektrum ist deutlich schärfer

Damit sich ein Stern auf dem Sensor trotz Bildfeldrotation nicht bewegt, sollte er auf der optischen Achse des Objektivs liegen. Das sollte ziemlich genau die Bildmitte sein. Das ist hier nicht ganz so, gamma Gem am linken Rand der Bilder liegt etwa 122 Pixel links von der Bildmitte (in den nicht vergrößerten Summenbildern). Die Bildfelddrehung betrug hier 7,04°/Std, also etwa 0,6 Grad in fünf Minuten. In einer Entfernung von 122 Pixel von der Bildmitte macht das eine Drehung um 1,3 Pixel. Soviel hat sich das Bild von gamma Gem in den fünf Minuten bewegt. Diese Bewegung wurde bei der Bildaddition ausgeglichen.