Der Sternwind von WR140
Beim Vergleich der Kalibrierungen
der Spektren von alpha, beta, delta Leo, alpha Lyr und WR140 fiel
auf, dass die
Kalibrierung des Spektrums von WR140 nicht zu denen der anderen
Sterne paßt. Offenbar sind die angenommenen
Wellenlängen für die Emissionen von WR140 nicht richtig.
Ursache könnte sein starker Sternwind sein.
Dieser Artikel sagt:
"WR-Sterne stoßen große Mengen Materie in ihre Umgebung
ab. Diese Sternwinde werden durch die Strahlung des Sterns
auf bis zu 4000 km/s beschleunigt,[2] was dem kontinuierlichen Spektrum
starke, sehr breite Emissionslinien überlagert."
4000 km/s sind immerhin 1/75 der
Lichtgeschwindigkeit. Bei dieser Geschwindigkeit werden die
beobachteten Wellenlängen
auf 74/75 verkürzt. Aus 4000 werden so 3947 Å und aus 7000
werden 6907 Å. Solche Unterschiede sollte ich im
Intenstätsprofil leicht mesen können.
Dazu muß das Spektrum neu
kalibriert werden. Das geschieht über die gemeinsame kubische
Lösung für alpha, beta und delta
Leo, alpha Lyr und der O2-A Bande, die auch hier sichtbar ist.
Aus den hier bisher benutzten Ruhewellenlängen
4650, 5696, 5807, 6560 und 7070 Å werden dadurch 4602, 5651,
5768, 6527 und 7007 Å. Die so gemessenen Wellenlängen
sind um einen Faktor von 0,9897/0,9921/0,9933/0,9950/0,9911
kleiner als die Ruhewellenlängen. Daraus ergeben sich
Geschwindigkeiten des Sternwindes von (1 - Faktor) * 300000 km/s
= 3100/2400/2000/1500/2700 km/s.
Der Mittelwert dieser Ergebnisse
ist 2300 ± 610 km/s und paßt gut zu den bekannten Werten für
den Sternwind von WR140.
Dieser Artikel gibt für die Geschwindigkeit des Sternwindes von
WR140 als 2170 ± 100 und 2300 ± 500 km/s.
Das mit der O2-A Bande kalibrierte Spektrum von WR140 mit den
gemessenen Emissionslinien von CIII/CIV und HeII
Die CIII-Emission bei 6700 Å lies
sich nicht verläßlich messen und auch die Messung der Emission
bei 7070 Å war unsicher
wegen der unklaren Lage des Maximums. Abhilfe kann eine Glättung
des Intensitätsprofils schaffen. Ein Gaussfilter der
Stärke 1 liefert dieses Ergebnis:
Das geglättete Intensitätsprofil
Aus den Ruhewellenlängen 4650,
5696, 5807, 6560, 6732 und 7070 Å werden hier 4602, 5650, 5765,
6528, 6705 und 7026 Å.
Die so gemessenen Wellenlängen sind um einen Faktor von
0,9897/0,9919/0,9928/0,9951/0,9960/0,9938 kleiner als die
Ruhewellenlängen. Daraus ergeben sich Geschwindigkeiten des
Sternwindes von (1 - Faktor) * 300000 km/s =
3100/2400/2200/1500/1200/1900 km/s (der vorletzte Wert ist neu
und der letzte Wert ist stark korrigiert).
Der Mittelwert der
Geschwindigkeiten ist nun 2040 ± 680 km/s. Ohne den größten
(3100) und kleinsten (1200) Wert der
Geschwindigkeiten ergibt sich ein Mittelwert von 2000 ± 400
km/s.
Rechts von der O2-A Bande liegt
eine weitere Emission bei 7676 Å. Mit dem Mittelwert der
Faktoren wird daraus eine Ruhewellenlänge
von etwa 7676/0,9932 = 7728 Å ist. Diese Emission könnte von
CIV (6-7) bei 7726 Å stammen.