C/2023 A3 (Tsuchinshan-ATLAS)
Infos zu diesem Kometen gibt es z.B. bei Wikipedia.
15.10.2024
Am nördlichen Abendhimmel wurde der Komet Mitte Oktober sichtbar. Am 15.10. gelang durch dünne Wolkenschleier eine Bildserie von 90 x 2 sec mit Samyang 35 mm bei Blende 2,4. Die Kamera war wieder die ASI 294 MC Pro bei gain 400 und einer Sensortemperatur von -10°. Zur Mitte der Bildserie 19:39 - 19:42 MESZ stand der Komet 11,7° über dem Westsüdwesthorizont und die Sonne war 12,1° unter dem Horizont. Der zu 95% beleuchtete Mond stand 15° hoch im Ostsüdosten.
Summenbild 5 x 2 sec, verkleinert auf 35%, Bildgröße 30° x
20°, der Schweif ist hier 9° lang
Ausschnitt 6,6° x 7,5° vom Summenbild 90 x 2 sec, verkleinert
auf 70%
Entfernung des Kometen von der Sonne 0,613 AE, von der Erde 0,496
AE
Der Gegenschweif ist nur zu erahnen, die Gesamthelligkeit lag bei
mag 2,3
16.10.2024
Einen Tag später war der Abendhimmel wolkenlos. Von 19:36 - 19:41 MESZ gelang eine Bildserie von 60 x 5 sec. Zur Mitte der Bildserie stand der Komet 14,5° über dem Westsüdwesthorizont und die Sonne war 12,2° unter dem Horizont. Der zu 99% beleuchtete Mond stand 14° hoch im Osten. Das Objektiv war das Samyang 135 mm mit Blende 4.
Ausschnitt 5,75° x 5,75° vom Summenbild 60 x 5 sec, verkleinert
auf 35%
Entfernung des Kometen von der Sonne 0,631 AE, von der Erde 0,512
AE
Der Hauptschweif ist hier 5° lang, der Gegenschweif ist
deutlich, die Gesamthelligkeit lag bei mag 3,0.
Die Erde war am
14. Oktober durch die Bahnebene des Kometen gelaufen. Dadurch
wird der Schweif heller und der Gegenschweif wird sichtbar.
Der schnelle Helligkeitsabfall (von 2,3 auf 3,0 mag) erklärt
sich nicht nur mit der wachsenden Entfernung von Sonne und Erde
sondern auch durch
den sinkenden Phasenwinkel (von 128° auf 121°). Dadurch wird
der Helligkeitsschub durch die Vorwärtsstreuung kleiner.
An diesem Abend
habe ich auch ein Spektrum des Kometen aufgenommen mit dem
Samyang 135 mm f/4, dem SA200 als Ersatz für den
UV/IR-Sperrfilter und 74 x 8 sec Belichtungszeit (10 Min). Das
brachte ein schön helles Spektrum, in dem leider nichts zu
erkennen war, nicht
einmal die sonst prominente atmosphärische O2-Bande. Der
Durchmesser der hellen Kernregion war offenbar zu groß, um ein
detailreiches
Spektrum zu erzeugen.
23.10.2024
Die helle
Kernregion wird auf dem Sensor kleiner wenn eine kürzere
Brennweite benutzt wird. Mit dem Samyang 35 mm ist sie nur noch
etwa ein
Viertel so groß als mit dem Samyang 135 mm, aber das Spektrum
wird auch viermal kleiner, Um das Spektrum zu vergrößern muß
das SA200
weiter vom Sensor entfernt sein. Statt in der Filterschublade wie
beim 135 mm habe ich das SA200 vor die Frontlinse des 35 mm
montiert..
Damit wächst der
Abstand zum Sensor um etwa 11 cm. Der alte Abstand betrug 2,5 cm,
die neuen Spektren werden um den Faktor 13,5/2,5 = 5,4
vergrößert. und sind damit etwa 35 x 5,4/135 = 1,4 mal länger
als mit dem 135 mm und dem SA200 in der Filterschublade Außerdem
vermindert
die Verwendung als Objektivgitter die chromatische Aberration
beträchtlich, da die Lichtstrahlen parallel auf das Gitter
fallen (und nicht konvergierend
wie bei der Verwendung in der Filterschublade kurz vor dem
Sensor).
Ausschnitt 11,5° x 3,1° vom Summenbild 120 x 10 sec am 23.10.
von 20:03 - 20:23 MESZ, Blende 2,4, gain 400
Zur Mitte der Bildserie stand der Komet 20,6° über dem
Westsüdwesthorizont und die Sonne war 19,4° unter dem Horizont.
Entfernung des Kometen von der Sonne 0,767 AE, von der Erde 0,698
AE
Der Kometenkopf war etwa 4,8 mag hell.
Für einen ersten
Versuch mit dem 35 mm nicht schlecht. Links der Komet (nullter
Ordnung) rechts auf gleicher Höhe sein Spektrum (erster
Ordnung).
Aber bei genauerem Hinsehen
zeigt sich dass der Adapter für das Gitter wohl leicht verkippt
war.
24.10.2024
Schon am nächsten Abend war der Himmel wieder klar. Von 20:40 - 21:01 MESZ gelang eine Bildserie von 150 x 8 sec. Zur Mitte der Bildserie stand der Komet 16,3° über dem Westsüdwesthorizont und die Sonne war 25,1° unter dem Horizont. Das Spetrum wurde links vom Kometen aufgenommen und ist hier nach rechts gespiegelt.
Entfernung des
Kometen von der Sonne 0,787 AE, von der Erde 0,731 AE
Der Kometenkopf war etwa 5,0 mag hell.
Das Kometenspektrum verbreitert und auf 200% vergrößert (sonst
unbearbeitet)
Um das Spektrum zu kalibrieren habe nach dem Kometenspektrum ein Spektrum von alpha Oph (Rasalhague) aufgenommen. Es zeigt sich dass die helle Linie im linken Teil des Spektrums von der C2-Emission bei 516,5 nm stammt.
26.10.2024
Von 19:52 - 20:12 MESZ gelang eine Bildserie von 80 x 15 sec mit dem Samyang 135 mm f/2 und der ASI 294 MC Pro mit gain 400 und der Sensortemperatur von -10°C. Zur Mitte der Bildserie stand der Komet 24 Grad über dem WSW-Horizont, die Sonne war 19 Grad unter dem Horizont.
Ausschnitt 6,1° x 5,1°
vom Summenbild 80 x 15 sec, verkleinert auf 35%
Entfernung des Kometen von der Sonne 0,825 AE, von der Erde 0,796
AE
Der Hauptschweif ist hier 3,5° lang, die Gesamthelligkeit lag
bei mag 5,4.