Der Star Analyser 200 als Objektivgitter

Meine ersten Versucht habe ich mit dem SA200 in der Filterschublade und dem Samyang 135 mm gemacht.
Die konvergierenden Lichtstrahlen treffen dort in unterschiedlichen Winkeln auf das Gitter. Das führt zu deutlichen Farbfehlern.
Das Abblenden auf f/4 verbesserte die Qualität der Spektren. So sah das Spektrum von gamma Gem aus:


Spektrum von gamma Gemini (mag 2,0) auf 200% vergrößert, Gitter in der Filterschublade, f = 135 mm, f/4

Das sieht nicht gut aus, aber die Mittellinie des Spektrums ist durchaus brauchbar. Immerhin konnte ich damit die Geschwindigkeit des
Sternwindes von WR140 bestimmen.

Am 16.10.2024 habe ich ein Spektrum von C/2023 A3 aufgenommen. Darauf war leider nichts zu erkennen, nicht einmal die sonst
prominente atmosphärische O2-Bande war sichtbar. Der Durchmesser der hellen Kernregion war offenbar zu groß, um ein detailreiches
Spektrum zu erzeugen.

Da könnte eine kürzere Brennweite helfen. Wenn ich das 135 mm durch das 35 mm ersetzte, dann ist die Kernregion auf dem Sensor
etwa 4x kleiner. Aber auch das Spektrum wird 4x kleiner und dann ist womöglich wieder nix zu sehen. Um das Spetrum zu vergrößern
muß der Abstand zwischen Gitter und Sensor vergrößert werden. Mit dem Gitter direkt vor der Frontlinse des 35 mm wird das Spektrum
sogar etwas größer als beim 135 mm mit dem Gitter in der Filterschublade.


Spektrum von alpha Ophiuchi (mag 2,1) auf 200% vergrößert, Gitter vor der Frontlinse, f = 35 mm, f/2,4

Das Ausmessen von vier Linien im Spektrum von alpha Oph ergibt eine Dispersion von 12,6 Å/Pixel. Mit dem 135 mm und dem SA200 in der
Filterschublade waren es 19 Å/Pixel.

Das Kometenspektrum vom 24.10.2024 sieht mit dem 35 mm nun so aus:

Die Mittellinie des Kometenspektrum verbreitert und
das Ergebnis auf 200% vergrößert (sonst unbearbeitet)
Die helle Linie im linken Teil des Spektrums stammt von der C2-Emission bei 516,5 nm

Und hier noch das mit VSpec kalibrierte Spektrum