CTA 102

Dieser Quasar ist gewöhnlich nur mag 17 hell. Mit einer Rotverschiebung von z = 1,037 beträgt seine Entfernung etwa 8 Milliarden Lichtjahre. Im Dezember 2016 erreichte er bei einem Helligkeitsausbruch mag 11. Zu diesem Zeitpunkt stand er nach dem Ende der Dämmerung hoch am Abendhimmel. Er liegt nahe bei Xi und Zeta Pegasi (RA 22h 32m 36,4s Dekl +11° 43' 51").

Im Dezember 2017 gab es einen weiteren Helligkeitsausbruch bis mag 14. Das war nun deutlich weniger hell als im Jahr zuvor, lag aber noch im Bereich dessen was meine Pentax K5 Kamera mit dem f = 85 mm Objektiv mit wenig Aufwand abbilden kann.

Ich las von dem neuen Helligkeitsausbruch in den ersten Januar-Tagen 2018. Die AAVSO-Datenbank hatte für den 5.1. eine Beobachtung des Quasars mit mag 13,8 - er war also immer noch hell genug für meine kleine Ausrüstung.

Schon am 7.1. war der Himmel abends sternklar und gefüllt mit kühler Luft aus Skandinavien. Nach dem Ende der Dämmerung machte ich 20 Bilder zu je 30 Sekunden Belichtungszeit bei ISO 1600 und Blende 2 mit dem 85 mm Objektiv und der Pentax K5 in der Zeit von 18:28 bis 18:44 MEZ durch das offene Fenster meines Wohnzimmers in Elmshorn. Die Nachführung auf die Sterne erfolgte im Inneren der Kamera durch die Bewegung des Sensors.


Ausschnitt 3,8° x 2,6° aus dem Summenbild, Xi Peg oben links, Zeta Peg unten links, CTA 102 markiert unten rechts (11,5" pro Pixel)

Um die Identität von CTA 102 zweifelsfrei zu bestimmen, habe ich einen kleinen Ausschnitt um CTA 102 herum in Astrometrica geladen


Ausschnitt etwa 100' x 80'

und die Koordinaten gemessen:

Die Differenzen zu den Koordinaten von CTA 102 sind dRA = 0,26s = 3,8" und dDekl = 2,2" bei einer Pixelgröße von 11,5". Der Quasar ist also einwandfrei identifiziert. Seine Helligkeit wird von Astrometrica als mag 14.0 angegeben, aber ein Vergleich mit den Helligkeiten auf der AAVSO-Karte zeigt, dass die von Astrometrica gemessenen Helligkeiten im Durchschnitt 0,3 Größenklassen zu hell sind. Die wahre Helligkeit von CTA 102 lag demnach bei etwa mag 14.3. Aus dem angegebenen SNR = 10,9 für CTA 102 ergibt sich als Grenzgröße für SNR = 3 etwa der Wert 14,3 + 2,5 * log10(10,9/3,0) = 15,7 mag.

Lichtkurve der AAVSO

AAVSO Helligkeiten im Vergleich mit meiner Beobachtung:

2018 Jan 05.82917 13.75
2018 Jan 07.77 14.3 (mein Foto)
2018 Jan 07.80200 <13.6
2018 Jan 08.82443 14.102
2018 Jan 09.83889 13.4

Es gibt offenbar Helligkeitsschwankungen von etwa mag 14.0 ± 0.5 in diesem Zeitraum.

Rainer Kracht, 2018-01-12

Nachtrag 29.10.2018

Ein Vergleich der Helligkeit von CTA 102 mit den Helligkeiten von GSC 1154 135 (13,24 mag) und GSC 1154 1125 (12,53 mag) mit dem "Aperture Photometry Tool" ergab für CTA 102 eine Helligkeit von 14,28 ± 0,12 mag im grünen Farbkanal des Summenbildes vom 07.01.2018.